Die Anlage dient dem Betrieb der Balganlagen von Pfeifenorgeln. Sie wurde speziell für die Belange von Windanlagen entwickelt, wo auf „atmenden Wind“ als typische Eigenschaft historischer Orgeln Wert gelegt wird. Hierbei wird das Aufziehen der Bälge durch Calcanten simuliert.
Aufmodulierte Schwingungen, wie sie von modernen Schleudergebläsen erzeugt werden, entstehen hierbei nicht.
Das Besondere an unserem System ist, dass wir dabei nicht in die historische Konstruktion eingreifen. Auch bei rekonstruierten und im historischen Stile neu gefertigten Keilbalganlagen ist diese Entwicklung interessant, da sich die Anlage räumlich von den Bälgen weitgehend trennen lässt, so nicht die Ästhetik des Instrumentes beeinträchtigt und damit der zunehmend gestellten Forderung gerecht wird, die Orgel als klassisches mechanisches Musikinstrument weitgehend von moderner Technik frei zu halten.
Die von uns hierzu entwickelte Anlage besteht aus jeweils einem Getriebemotor mit Kurbelarm für jeden Balg. Der Balg wird über ein Seil mit dem Kurbelarm verbunden. Je nach den speziellen räumlichen Gegebenheiten kann das Seil über eine oder mehrere Rollen geführt, direkt am Balg, oder an einer geeigneten Stelle der Treteinrichtung befestigt werden.
Die Schaltung der Getriebemotoren geschieht über Relais und eine elektronische Steuerung zur Simulation der Calcantentätigkeit.
Mit solche Anlagen wurden von uns bislang folgende Instrumente ausgestattet:
– die Trostorgel in Waltershausen
– die rekonstruierte Kellner/Weise-Orgel in Gräfenroda
– die Oehninger-Orgel in der Antoniuskirche in Worbis
– die Ehrlich-Orgel in Markt Nordheim
sowie zwei weitere, von anderen Orgelbaufirmen restaurierte Orgeln.
Aufgrund der bislang gesammelten Erfahrungen können wir die Anlage auch als alleinige Windversorgung (ohne alternatives Schleudergebläse) empfehlen.
Beispiel: Gräfenroda