Orgelbau Waltershausen GmbH
Herzogenaurach, Evangelische Kirche

Herzogenaurach, Evangelische Kirche

Neubau 2022

Disposition:

Hauptwerk

1Bordun 16′C … h1 Holz, gedeckt, ab c2 Metall, gedecktim Schweller
2Principal 8′90% Zinn, teilweise im Prospekt
3Gambe 8′90% Zinn, zylindrisch, offen
4Bordun 8′C … H Holz, ab c° Metall
5Octave 4′Metall
6Rohrflöte 4′MetallWechselschleife mit Nr. 20
7Quinte 2 2/3′Metall, Principalmensur
8Octave 2′Metall
9Terz 1 3/5′Metall, Principalmensur
10Mixtur 4fach 2′Metall, milde Repetition
11Trompete 8′im Schweller

Schwellwerk

12Quintadena 8′Metall, gedecktmechanisch, auf HW-Lade
13Salicional 8′C … H Zusammenführung mit Nr. 15, ab c° Metall, zylindrischim Schweller
14Gedackt 8′Auszug aus Nr. 1im Schweller
15Fugara 8′Holz, offenim Schweller
16Vox coelestis 8′ab c° Metall, zylindrisch, höher schwebendim Schweller
17Principal 4′Metallim Schweller
18Salicet 4′Auszug aus Nr. 13im Schweller
19Gemshorn 4′Metall, konisch, offenim Schweller
20Rohrflöte 4′MetallWechselschleife mit Nr. 6, auf HW-Lade
21Nasat 2 2/3′Metall, konisch/zylindrischim Schweller
22Octave 2′Auszug aus Nr. 17im Schweller
23Waldflöte 2′Auszug aus Nr. 19im Schweller
24Terz 1 3/5′Metall, zylindrisch, weite Mensurim Schweller
25Quinte 1 1/3′Auszug aus Nr. 21im Schweller
26Oboe 8′im Schweller

Pedal

27Violonbass 16′Holz, offenim Schweller
28Subbass 16′Holz, gedecktim Schweller
29Violon 8′Auszug aus Nr. 27im Schweller
30Gedackt 8′Auszug aus Nr. 28im Schweller
31Posaune 16′C … H Holz. ab c° Auszug aus Nr. 11im Schweller
32Trompete 8′Auszug aus Nr. 11im Schweller
33Octavbass 8′Auszug aus Nr. 17im Schweller

Die angemessene Größe der Orgel ergibt sich einerseits aus der Größe des Kirchenraumes, andererseits aus den musikalischen Anforderungen für ein vielfältiges Musizieren. In Zusammenarbeit mit dem Orgelsachverständigen und der Kirchengemeinde wurde der Rahmen hierfür abgesteckt: die neue Orgel benötigt mindestens 25 Register. Allzu üppigen Plänen setzten jedoch nicht nur die finanziellen Ressourcen, sondern auch der zur Verfügung stehende Raum Grenzen.

Dieser war von vornherein durch die architektonische Gestaltung des Kirchenraumes vorgegeben. Nach längeren Diskussionen blieb nur der Weg, über ein etwas ungewöhnliches Konzept den zur Verfügung stehenden Raum effektiv auszunutzen.

Grundlage ist das Hauptwerk, welches der unteren Klaviatur zugeordnet ist. Dieses ist in klassischer Bauweise im vorderen, schmaleren Teil des Gehäuses untergebracht und rein mechanisch spielbar. Das schwellbare Nebenwerk wurde mit dem Pedalwerk verschmolzen und besteht aus verschiedenen lang ausgebauten Pfeifenreihen. Aus diesen sind dann die einzelnen Register abschnittsweise herausgezogen. Möglich ist ein solches Verfahren nur mit einer elektrischen Steuerung. Unter jeder Pfeife befindet sich ein Magnetventil, die Zuordnung zu den Tasten und Registern erfolgt elektronisch. Die ganze Einheit ist auf 3 Windladen an der Rückwand aufgestellt und wird zum Raum hin durch eine Wand mit beweglichen Jalousien abgetrennt. Somit kann die Lautstärke beider Werke gesteuert werden.

Nun sollte aber auch das Nebenwerk für einen sensiblen Tastenanschlag mechanisch angesteuert werden. Hierfür statteten wir die Windladen des Hauptwerkes zusätzlich mit Ventilen für die obere Klaviatur aus und stellten darüber das Register Quintadena 8´. Ein weiteres Register (die Rohrflöte 4´) ist wahlweise in dem einen oder anderen Werk registrierbar (Wechselschleife). Im Gegenzug sind zur Platzersparnis die Register Bordun 16‘ und Trompete 8‘ im Schwellkasten untergebracht. Letztere wäre auf dem Hauptwerk zur Nachstimmung nur schwer zu erreichen (Zungenregister bedürfen bei jedem Temperaturwechsel der Nachstimmung durch den Organisten).

Die äußere Gestalt der Orgel wurde in enger Abstimmung mit dem Architekten der Kirche konzipiert. Schon aus akustischer Notwendigkeit musste der vordere Gehäuseteil mit dem Hauptwerk relativ offen sein, damit der Schallaustritt des hinteren Pfeifenwerkes nicht zu sehr eingeschränkt wird. Da die Orgel vorn im Raum, stets im Blickfeld der Gemeinde ist, war es geboten, eine relativ ruhige, einfache Form zu finden, die sich der schlichten Raumgestaltung unterordnet. Ein Freipfeifenprospekt, der die Bogenform des Mauerbogens aufnimmt und spiegelt erschien hierzu geeignet. Die großen Pfeifen sind hierbei klingend dem Register Principal 8´ zugeordnet. Die dazwischenstehenden sind lediglich stumme Pfeifen. Der Spieltisch musste aus Platzmangel wegen der dahinterstehenden Mauer etwas in die Orgel eingeschoben werden, was zur Auflockerung der Gestalt des Untergehäuses genutzt wurde.

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