Restaurierung 1996…1997
Der Orgelmacher Franziscus Volkland (1696-1779) lebte und wirkte in der kurmainzischen Enklave Erfurt. Dieses kleine Territorium mußte er sich lange Zeit mit seinem Lehrmeister J.G. Schröter teilen. Mit dem Organisten und Orgelwissenschaftler Jacob Adelung in enger Bekanntschaft gehörte er zu den bedeutenden Meistern im Herzen Deutschlands. Die Orgel in Mühlberg erweiterte er selbst im Jahre 1744 um einen Violon 16′ und 1748 um Glockenspiel, Cymbelstern und Tremulant.
Ernst Siegfried Hesse aus Dachwig nahm 1823 erhebliche Umbauten vor. Er fertigte einen neuen Spielschrank, erneuerte die gesamte Register- und Tontraktur einschließlich der Ventilkästen. Außerdem wurden einige Register ausgetauscht, andere teilweise erneuert. Im Jahre 1934 wurde durch die Firma Walcker das Instrument auf die damals übliche Normaltonhöhe gebracht und der Tonumfang erweitert. Die hierzu erforderlichen pneumatischen Zusatzladen stellten einen Fremdkörper dar und verbauten jeden Zugang zum Inneren der Orgel. So fiel denn die Entscheidung, daß als restauratorisches Ziel der Zustand von 1823 wieder herzustellen sei. Somit kann man heute von einer Volkland – Hesse – Orgel reden. Alle Teile des Instrumentes wurden sorgfältig restauriert. Die drei großen Keilbälge mußten völlig zerlegt und neu geflechst und beledert werden. Der Korpus der Windladen wurde ausgespänt und abgedichtet, alle Belederungen und Drähte erneuert, die Lagerstellen der Trakturen saniert, so daß wieder eine angenehme Spielart möglich wurde. Im Spielschrank mußten die Spuren des Klaviaturumbaues und elektrischer Einbauten retuschiert werden. Die originalen Prospektpfeifen opferte man dem ersten Weltkrieg, die später ergänzten Zinkpfeifen wurden durch rekonstruierte Zinnpfeifen ausgetauscht.